Architektenentwurf für das neue Haus für Kinder.Caritas Gemeinschafts-Stiftung
Das ist Lukas*: 14 Jahre alt, ein aufgeweckter Teenager mit dunklen Haaren und braunen Augen. "Ich will was mit Computern machen", erklärt er sehr selbstbewusst. Vor einigen Jahren sah es in seinem Leben noch ganz anders aus. Als er acht Jahre alt ist trennen sich seine Eltern. Sie finden trotz guter Ausbildung keine Stellen und sind mit der Situation überfordert. Lukas reagiert aggressiv und wird unberechenbar.
Sabine C., Sozialarbeiterin der Caritas Jugend- und Familienhilfe beginnt, Mutter und Sohn regelmäßig zu Hause zu besuchen. Sie beschäftigt sich viel mit Lukas. Als er zeitgleich seinen Hortplatz verliert, weil er gewalttätig gegen Kinder und Erzieher ist, kann die Caritas schnell reagieren: Umgehend bekommt er einen Platz in der sogenannten "alltagsstrukturierenden Gruppe" der Caritas in seinem Viertel in Stuttgart-Süd, in der er drei Nachmittage in der Woche in einer familienähnlichen Atmosphäre verbringt. Trotzdem verbessert sich die Situation nicht.
Jugendliche lernen Kooperation …Caritas Gemeinschafts-Stiftung
Daraufhin entscheiden Caritas, Jugendamt, Eltern und Sohn, dass er vorübergehend in der im Caritas-Haus untergebrachten Wohngruppe leben soll. Dank vieler Gespräche mit der Klassenlehrerin und guter Kooperation mit der Schule gelingt es außerdem, den drohenden Schulverweis zu verhindern.
Knapp zwei Jahre später kann Lukas wieder nach Hause ziehen. Bis die Unterstützung der Caritas ganz beendet wird dauert es nochmal über ein Jahr "Es war eine sehr schwierige Zeit für die ganze Familie", resümiert Sabine C., "aber sie haben nicht aufgegeben. Lukas war immer in Kontakt mit seinen Eltern. Wir konnten einen Schulwechsel vermeiden; auch das war ein großes Plus. Zudem konnten die Eltern mit Hilfe unserer Beratung ihre Eheprobleme lösen."
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kinder- Jugend- und Familienhilfe erleben es immer wieder, dass Kinder und Jugendliche vorübergehend oder sogar langfristig nicht in ihren Familien leben können. In Bad Cannstatt gibt es jedoch bisher keine Wohngruppe, weil der Platz fehlt. Auf dem Gelände einer ehemaligen evangelischen Kirchengemeinde soll nun ein neues Haus für Kinder entstehen. "Hier können endlich alle Kolleginnen und Kollegen an einem Ort zusammenarbeiten und dadurch kompetente Hilfe aus einer Hand anbieten" so Projektleiter Manuel Huber.
Die Caritas Gemeinschafts-Stiftung: Erfolg mit Investitionen in Sozialimmobilien.
… und Vertrauen in sich und andere.Caritas Gemeinschafts-Stiftung
Das Grundstück hat erfreulicherweise die Stiftung der Familie Rieck erworben, die Caritas Stiftung Stuttgart darf es für den Bau nutzen. Beide Stiftungen haben bereits in der Vergangenheit erfolgreich zusammengearbeitet. Im Sommer 2020 soll das Haus eingeweiht werden.
Das Vermögen der Caritas Stiftung Stuttgart ist fast zur Hälfte in Sozialimmobilien angelegt, die an den Caritas-Verband vermietet werden. "Wohnraum ist ein großes Problem in Stuttgart. Früher haben uns Anträge für finanzielle Unterstützung erreicht, heute fragen die Kollegen nach Immobilien, die wir für sie kaufen" erklärt Heinz Wolf, Stiftungsvorstand. "Stifter können mit Immobilien auch bei niedrigen Zinsen sinnvoll Projekte fördern, die ihnen am Herzen liegen."
Für den Bau des Haus für Kinder in Bad Cannstatt sucht die Stiftung noch Förderer. Helfen Sie uns, benachteiligten Kindern in Bad Cannstatt eine Zukunft zu geben! Sind Sie interessiert?
*Name zum Schutz der Person geändert.
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