Seit Jahren weist der Stuttgarter Caritasverband auf die immer größer werdende Wohnungsnot in Stuttgart hin. Nun entsteht gemeinsam mit der Caritas Gemeinschafts-Stiftung in Feuerbach ein Wohnbauprojekt, das Menschen mit sozialen Schwierigkeiten eigenständiges und individuelles Wohnen ermöglichen wird.
Preiswerter Wohnraum ist in Stuttgart knapp, und der soziale Mietwohnungsbau wurde über Jahre hinweg vernachlässigt. Sozial schwache Menschen, Arbeitslose, Alleinerziehende, Suchtkranke, psychisch Kranke, Flüchtlinge, Rentner, junge Menschen ohne Job oder Ausbildung - sie alle finden auf dem hart umkämpften Wohnungsmarkt nur schwer eine bezahlbare Wohnung. So leben beispielsweise wohnungslose oder sucht- und psychisch kranke Menschen häufig weiterhin in Heimen oder betreuten Wohngemeinschaften, obwohl sie auch mit weniger Unterstützung oder allein zurecht kämen.
Im Mai 2018 werden 16 Frauen und Männer, die von der Caritas betreut werden, das Glück haben, in eine eigene Wohnung ziehen zu können. Gebaut wird dieses Wohnprojekt mit 16 kleinen Ein- bzw. Zwei-Raum-Wohnungen derzeit in Stuttgart-Feuerbach. Bauträger ist die Caritas Gemeinschafts-Stiftung (CGS), die das Haus dann an den Caritasverband für Stuttgart vermieten wird. Bei Bedarf wird der Caritasverband für die Bewohner auch eine Betreuung anbieten.
Mitte Oktober wurde Richtfest gefeiert. Michael Föll, Erster Bürgermeister der Stadt Stuttgart, und Heinz Wolf, Vorstand der CGS, sprachen die Grußworte und waren sich bewusst, dass dieses Projekt nur ein Tropfen auf dem heißen Stein der Wohnungsknappheit ist. Beide würdigten jedoch das Bemühen des Caritasverbands für Stuttgart, aktiv in den sozialen Mietwohnungsbau einzusteigen. Gemeinsam mit privaten Investoren und der CGS entstanden bereits 2008 die Wohnanlage Claire Marie (26 Wohnungen für Frauen und Kindern) sowie 2013 das Haus am Klingenbach für Frauen in sozialen Notlagen.
Auch in Zukunft wird die Caritas Gemeinschafts-Stiftung Wohnraum für ganz unterschiedliche Menschen schaffen, aber immer wird es eine Heimat für sozial schwache Mitbürger werden, die sonst keine Chance auf ein menschenwürdiges Zuhause haben.