Die schwierige Suche nach einer bezahlbaren Wohnung: In Feuerbach haben 16 Menschen eine Wohnung gefunden, die auf dem freien Wohnungsmarkt keine Chancen haben.Stuttgarter Zeitung / Lichtgut/Max Kovalenko
Maria Schäfer ist keine Alkoholikerin, sie ist nicht drogenabhängig und hat keine Rotlichtvergangenheit. Sie rannte auch nicht vor einem prügelnden Partner davon - und doch ist sie wohnungslos geworden. Rund sechs Jahre ist das nun her. In dieser Zeit hatte Schäfer, die eigentlich anders heißt, viel Kontakt mit Frauen aus diesen Milieus, denn mit dem Verlust ihrer Wohnung begann für sie ein Spießrutenlauf durch soziale Wohneinrichtungen.
Schäfer hatte einst eine Zweizimmerwohnung, jedoch keine Arbeit. "Ich bezog Hartz IV, bekam dann Probleme mit dem Amt und habe irgendwann den Kopf in den Sand gesteckt", erzählt sie. Um welche Probleme es sich gehandelt habe, sagt sie nicht, doch ließ sie Fristen verstreichen und plötzlich ging alles ganz schnell. "Dann kam die Räumungsklage." Bett, Schrank, Fernseher - alles war weg.
Erste Station: Frauenpension
Hilfe oder Halt von Seiten der Familie habe sie nicht gehabt. "Das war eher so, dass die ihre Probleme bei mir abgeladen haben", sagt sie. Also führte sie ihr Weg zum Sozialamt, dieses schickte sie weiter zur Frauenberatung. "Dort sagte man mir, alle Unterkünfte seien voll." Da hatte sie noch eine Woche bis zur Räumung. In letzter Minute vermittelte man ihr ein Zimmer im Neefhaus, einer Frauenpension der Caritas im Stadtzentrum. Ein Schock für Schäfer. "Das Zimmer war klein. Es hatte ein Bett, Tisch, Stuhl und Schrank. Es fühlte sich nach Knastzelle an", sagt sie. Viele der Frauen seien aus dem Rotlichtmilieu gekommen oder hätten Drogen- oder Alkoholprobleme gehabt. "Ich habe anfangs mein Zimmer nicht verlassen", sagt die 41-Jährige.
Weiterlesen? Hier zum ganzen Artikel der Stuttgarter Zeitung.