"Wie geht Stiftungsgründung?" und "Warum württembergische Königinnen Vorbilder sind" - das waren die beiden dominierenden Themen auf einem Seminar für Steuerberater*innen, Notar*innen und Rechtsanwält*innen am 25. Juni in Stuttgart. Die Stiftung der evangelischen Landeskirche in Württemberg und das Netzwerk Stiftungsforum Rottenburg-Stuttgart hatten dazu eingeladen.
Rechtsanwalt Dr. Markus Heuel vom Deutschen Stiftungszentrum (Essen) zeigte den 50 Teilnehmenden anschaulich auf, was bei Stiftungsgründungen zu beachten ist. Unter dem Titel "In 7 Schritten zur Stiftung" referierte er sach- und fachkundig über Chancen und Stolpersteine, die potenzielle Stifterinnen und Stifter beachten müssen. Die Gründung, die Organisation und die Ausrichtung einer Stiftung müsse im Vorfeld gut bedacht werden, so Heuel. Auch die Rechtsform solle den Intentionen des Stifters und dem Zweck der Stiftung optimal angepasst werden.
Im Anschluss setzte die Historikerin Dr. Susanne Dieterich einen interessanten Kontrapunkt: Mit ihrem Vortrag "Königliche Stifterinnen: Barmherzigkeit oder politisches Kalkül?" zeichnete sie ein lebendiges Bild der württembergischen Königinnen Katharina und Olga, die beide der russischen Zarenfamilie entstammten. Dieterich verwies besonders auf das große soziale Engagement der beiden Herrscherinnen, die im 19. Jahrhundert bereits zahlreiche wohltätige Stiftungen gegründet hatten und sich auch politisch stark engagierten - was in der damaligen Zeit nicht selbstverständlich war.
Hintergrund
Auf dem Seminar für Notare, Rechtsanwälte und Steuerberater, einer Fachveranstaltung der evangelischen und katholischen Stiftungen in Württemberg, referieren Fachleute aus Stiftungswesen und Steuerrecht zu aktuellen Themen. Neben der reinen Vermittlung von Fachwissen steht auch die Begegnung von Mensch zu Mensch im Vordergrund. Experten informieren sich gegenseitig über die neuesten Entwicklungen in den einzelnen Branchen und knüpfen wertvolle Kontakte.