Am vergangenen Freitag, wurde Heinz Wolf auf dem Tierhof Arche Noah als geschäftsführender Vorstand der Caritas Stiftung Stuttgart verabschiedet. Er blickt auf mehr als 25 Jahre bei der Caritas zurück. Stadtdekan Msgr. Dr. Christian Hermes sprach vom "Ende einer Epoche". Vorstandskollege Uwe Hardt lobte sein großes "Caritasherz": "Mit ihm geht nicht irgendjemand, sondern jemand, mit dem wir in unserer Caritasarbeit eng verbunden waren."
Der gelernte Finanzwirt arbeitete zunächst 11 Jahre bei der Diözese Rottenburg-Stuttgart, bevor er 1997 als Abteilungsleiter "Wirtschaft und Finanzen" dem Caritasverband Stuttgart zugewiesen wurde. Ab dem 01. April 2000 leitete er den Verband als Mitglied des Vorstandes und stellvertretender Caritasdirektor. 2009 folgte er schließlich seinem Namensvetter Karl Wolf nach, als geschäftsführender Vorstand der Caritas Stiftung Stuttgart, damals noch "Caritas Gemeinschafts-Stiftung". In den letzten 14 Jahren prägte Heinz Wolf die Arbeit, Ausrichtung und Entwicklung der Stiftung. Mit einer Bilanzsumme von ca. 93 Millionen Euro gehört sie heute zu den größten und vermögensstärksten Stiftungen der Caritas in Deutschland. Früh erkannte Heinz Wolf das Potential, aktiv neuen sozialen Wohnraum zu schaffen. Heute stellt die Stiftung über 450 Wohnungen in ganz Stuttgart zur Verfügung. Viel Freude machte ihm insbesondere die Arbeit mit den Stifter_innen, die er oft über Jahre intensiv auch in deren Alltag begleitete. Heinz Wolf selbst bezeichnet seine Vorstandsarbeit als Dreiklang: "Seelsorger - Sozialbetreuer - Vermögensverwalter."
Den Tierhof Arche Noah hatte sich Heinz Wolf bewusst als Schauplatz für seine Verabschiedung ausgesucht: Noch als CVS-Vorstand hatte er 2007 den Kauf des Aussiedlerhofes mit Mitteln der Caritas Stiftung mit initiiert. Seither liegt ihm die Einrichtung besonders am Herzen. "Ich freue mich, dass Herr Wolf sich hier feiern lässt. Ohne ihn und die Stiftung würde es den Tierhof nicht geben.", sagte Tierhof-Leiterin Michaela Roelofsen zur Begrüßung. Statt großen Geschenken hatte Heinz Wolf eigentlich auch um Spenden für den Tierhof gebeten. Zwei Präsente durfte er dennoch entgegennehmen: Die Caritasdirektoren Uwe Hardt und Raphael Graf von Deym überreichten dem begeisterten Motorradfahrer das "große Flammenkreuz auf der Rockerkutte". Im Namen des Deutschen Caritasverbandes überreichten Stadtdekan und Caritasratsvorsitzender Msgr. Dr. Christian Hermes und Stiftungsratsvorsitzender Andreas Bouley die Dankesmedaille der Caritas. Die frühen Wegbegleiter Pfarrer Walter Elser und Ulrich Ahlert gratulierten. Ein Chor der Belegschaft der Stiftung sang zur Melodie "Auf dr. schäbsche Eisabahn" humorvolle Strophen auf ihren geschätzen "Chef".
Heinz Wolf betonte in seiner kurzen Rede zum Abschluss, wie viele Menschen zu einem Erfolg der Stiftung beigetragen haben: "Ich war nur ein Teil davon - gerne ein Teil davon - bis heute und mit Herzblut." Der "Unruheständler" Heinz Wolf bleibt der Caritas aber noch erhalten: Als begehrter Berater und Geschäftsführer in der Stiftungszentrum Stuttgart GmbH, wo er auch einige Stifter_innen betreut, die dem Caritasverband eng verbunden sind.