Warum gründen Menschen eine Stiftung?
Dies wurde anhand von 700 neu gegründeten Stiftungen statistisch erhoben und in weitergehenden Interviews erforscht.
Verglichen mit den vorangegangenen Jahrzehnten werden derzeit verhältnismäßig viele Stiftungen gegründet. Deshalb sind etwa ein Drittel der Stiftungen jünger als zehn Jahre. Dies hängt zum einen mit verbesserten Rahmenbedingungen ab und zum anderen mit der Tatsache, dass immer mehr Vermögen vererbt werden. Außerdem haben die Erblasser immer öfter keine Nachkommen. Zudem steigt das Bedürfnis, mit dem eigenen Vermögen langfristig etwas Positives zu bewirken.
"Es müssen nicht gleich Millionen sein!"
Auch wenn viele der Stifterinnen und Stifter über hohe Vermögen verfügen, ist zu beobachten, dass über 25% der Gründungspersonen der neuen (selbständigen) Stiftungen über ein Vermögen von weniger als 200.000 Euro verfügen. Über 5% besitzen weniger als 50.000 Euro.
Frauen auf dem Vormarsch
Noch immer werden mehr Stiftungen von Männern als von Frauen gegründet, aber der Anteil der Frauen steigt. Zum einen gründen mehr Frauen eine eigene Stiftung (ca. 20%), zum anderen wird aber jede dritte Stiftung von einem Paar errichtet. Damit ist an mehr als jeder zweiten Stiftung eine Frau direkt beteiligt.
Eher zum Einstieg in dritte Lebensphase
Die Gründung von Stiftungen wird in der Regel kurz vor oder nach dem Eintritt in den Ruhestand vorgenommen. Über 60 % der Stifterinnen und Stifter waren bei der Gründung zwischen 55 und 75 Jahre alt. Damit wird deutlich, dass die Gründung einer Stiftung ein Instrument ist, ein lange prägendes Herzensanliegen zu bearbeiten. Zum anderen weist die Gründung einer Stiftung auch über den eigenen Tod hinaus. Denn mit einer Stiftung wird das Thema auf Dauer bearbeitet.
Notare und Steuerberater unterstützen
Knapp 65 % der Befragten gab an, dass sie professionelle Unterstützung in Rechts-, Steuer- oder Finanzfragen einholten. Diese Quote wird bei Treuhandstiftungen niedriger ausfallen, da hier die Gründungsformalitäten vom Treuhänder übernommen werden.
Die Studie steht hier zum Download bereit:https://shop.stiftungen.org/media/mconnect_uploadfiles/s/t/stifterstudie_rgb_final.pdf
Das Netzwerk Stiftungsforum in der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Das Netzwerk Stiftungsforum in der Diözese Rottenburg-Stuttgart ist ein Zusammenschluss von sieben katholischen Stiftungen (dazu gehört auch die Caritas-Gemeinschafts-Stiftung), die sich in der sozialen und pastoralen Arbeit in Württemberg engagieren. Das Stiftungsforum vermittelt Gesprächspartner, die in Stiftungsfragen beraten. Gemeinsam mit Partnern organisiert sie darüber hinaus Veranstaltungen. Martin Speer referierte im Rahmen einer Fachveranstaltung für Notarinnen und Notare im Oktober 2016 in Stuttgart.
Weitere Informationen: www.stiftungsforum.info